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Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

Der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft wird jährlich am 11. Februar gefeiert und soll an die entscheidende Rolle, die Mädchen und Frauen in Wissenschaft und Technologie spielen, erinnern.

Wir haben dies zum Anlass genommen, eine unserer vielen Heldinnen aus der Wissenschaft zu interviewen. Expertinnen wie Doreen Dunst, Application Specialist bringen durch ihre Tätigkeiten nicht nur die Rolle von Frauen in der Wissenschaft voran, sondern auch die Wissenschaft selbst.

Im Interview erfahren Sie mehr über Doreens Arbeit und ihre Beweggründe ein naturwissenschaftliches Studium zu absolvieren:

 

Was ist dein Job bei Fette Compacting und was machst du dabei genau?

Als Application Specialist bin ich Teil des Consulting Teams bei Fette Compacting. Ich helfe Kunden dabei, Fragestellungen und Probleme zu lösen, die während des Produktionsprozesses von Tabletten auftauchen. Hauptsächlich geht es dabei um das Zusammenspiel zwischen Tablettenpresse und Pulvermischung. Dafür muss ich zum einen die Maschinen und ihre einzelnen Bestandteile und Funktionen im Detail kennen und zum anderen die Pulvercharakteristika verstehen. Mit diesem Wissen kann ich Prozesse aufeinander abstimmen und auftretende Herausforderungen in der Produktion beseitigen.

 

Was begeistert dich an deiner Arbeit?

Am meisten gefällt mir, dass meine Aufgaben so abwechslungsreich sind: die Arbeit an den Tablettenpressen beinhaltet einen großen technischen und mechanischen Anteil, da kann ich auch mal zum Werkzeug greifen. Hinzu kommen die verfahrenstechnischen Komponenten, also das Verständnis der gesamten Pulvercharakteristik im Herstellungsprozess. Das Verhalten der Pulver kann sich beispielsweise durch Granulation, Mischen oder auch während der Lagerung und dem Transport verändern. Die verschiedenen Pulverbestandteile können aber auch untereinander oder mit äußeren Einflüssen wie Luftfeuchtigkeit oder Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft reagieren. Das alles kann das Verhalten während des Tablettierprozesses beeinflussen. Und dann gibt es da noch einen theoretischen Bestandteil: wir führen Versuche durch, werten Daten aus und vergleichen diese miteinander, was immer wieder interessante Erkenntnisse bringt.

Jedes Pulver und jeder Prozess sind auf ihre Art und Weise einzigartig. Es gibt demnach keine allgemeine Lösung für alle Anwendungsprobleme, die bei Kunden auftreten. Jedes Problem bedarf einer individuellen Betrachtung und häufig lassen sich entsprechende Lösungsansätze nur auf experimentellem Weg finden. Ich mag die Herausforderung finde es faszinierend, dass mit so vielen einzelnen Faktoren die Qualität der Tablette beeinflusst werden kann.

Ich wollte keinen reinen Schreibtischjob und bei Fette Compacting habe ich genau die richtige Mischung für mich gefunden. Durch meine Aufgaben habe ich außerdem viel Kontakt zu verschiedenen Kunden und dabei immer wieder mit neuen Menschen zu tun. Das ist etwas, was mir sehr viel Spaß macht. Und dann ist da natürlich noch mein tolles Team, was auch dazu beiträgt.

 

Was hat dich motiviert, ein naturwissenschaftliches Studium zu machen?

Schon in der Schule hatte ich großes Interesse an Naturwissenschaften, vor allem Mathe und Chemie haben mir Spaß gemacht. Auch technische Zusammenhänge und Verfahren fand ich immer spannend. Da war der Studiengang schnell gefunden und ich habe mich für Bio- und Chemieingenieurwesen entschieden.

Und dann hat sich alles gefügt: Im Laufe des Studiums habe ich dann gemerkt, dass mich besonders neue Problemstellungen und deren Lösungen reizen – und ich habe meine Affinität zu Prozessabläufen und Partikeltechnik entdeckt und wusste, dass ich mich gern im Berufsleben damit beschäftigen möchte.

Ich glaube es ist immer wichtig, auf sein Bauchgefühl zu hören und den eigenen Stärken zu vertrauen. Und man muss ein bisschen Mut haben, vielleicht auch mal einen unkonventionellen Schritt zu gehen. Ich für mich kann sagen, dass das Studium genau die richtige Entscheidung war.

 

Wie kann deine Wissenschaft die Welt verändern?

Tabletten können Krankheiten bekämpfen, Schmerzen lindern und die Lebensqualität steigern. Die Produktion von Tablettenpressen ist wiederum Voraussetzung für die Herstellung dieser Medikamente. Es ist ein schönes Gefühl, Teil davon sein und einen – wenn auch kleinen – Beitrag hierzu leisten zu können, indem wir mit unserem Knowhow über die Tablettenpressen und die verschiedensten Pulver helfen, die Produkt- und Prozessqualität zu verbessern.

Ich mag den Gedanken und das Gefühl, Bestandteil eines Teams zu sein, das immer neue Lösungsansätze für stetig neu auftretende Problemstellungen findet, die Entwicklung und Produktion im Bereich der Pharmazie so ein Stückweit unterstützt und dazu beiträgt, die Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern.

 

Was würdest du Mädchen und jungen Frauen mit auf den Weg geben, die in die Wissenschaft möchten?

Man sollte immer den eigenen Interessen nachgehen und sich nicht davon entmutigen lassen, was andere sagen oder denken. Ich hatte das Glück, in einem sehr offenen Umfeld aufzuwachsen und konnte mich schon in der Schule ausprobieren, z. B. durch Tage der Wissenschaft oder Besuche im DESY. Diese Angebote richteten sich gleichermaßen an Jungen und Mädchen, sodass ich bereits früh meinem Interesse für Naturwissenschaften nachgehen konnte.

Was mir bei der Frage nach meinem Werdegang immer geholfen hat, waren Gespräche mit anderen Personen, die ihren Weg schon gefunden hatten, aber auch mal an dem gleichen Punkt standen wie ich. Ich empfehle, Angebote wie z. B. einen Tag der offenen Tür an den Technischen Hochschulen wahrzunehmen. Dort kann man mit Studierenden und Mitarbeitenden sprechen, die oftmals dieselben Zweifel hatten, bevor sie sich für das Studium entschieden haben. Diese Art von Austausch hat mir bei meiner Entscheidung sehr geholfen.

Man darf sich nicht von anderen verunsichern lassen und muss Vertrauen in sich selber haben. Das gilt übrigens nicht ausschließlich für Frauen und Mädchen, die in die Wissenschaft wollen. Vielmehr möchte ich das allen mit auf den Weg geben, die vor einer großen Entscheidung stehen: Traut euch, euren Weg zu gehen, frei von Vorurteilen und Klischees, denn das ist es, was uns letztlich zufrieden macht.

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