In der Smart Factory produziert Boehringer Ingelheim seine Neueinführungen von Arzneimitteln für den Weltmarkt.

Vernetzte Produktion, kleinere Batches, erhöhte Flexibilität: Mit der neuen Smart Factory wird Boehringer Ingelheim seine Arzneineuzulassungen nach höchsten Effizienzstandards fertigen. Rund 90 Millionen Euro hat der Pharmaspezialist in die Solids- Launch-Fabrik (SOL) am Standort Ingelheim investiert. Die Anlagentechnik ist bereits stark digital vernetzt und die Vernetzung wird immer weiter ausgebaut, mit dem Ziel, dass sich alle Prozesse selbst steuern. Damit kann die Fabrik gestützt auf Produktionsdaten, Qualitätsparameter und Umweltbedingungen selbstständig auf Veränderungen reagieren. „Neue Medikamente können wir jetzt noch schneller auf den Markt bringen, wovon auch die Patienten profitieren“, erklärt Martin Döhms, Specialist Process im Bereich Engineering bei Boehringer Ingelheim.

Automatisierung trifft Containment
In der SOL werden ausschließlich Medikamente in Tablettenform produziert. Dabei spielt der Bedienerschutz mit Containment eine zentrale Rolle. „Bei aller Automatisierung ist weiter das Know-how unserer gut ausgebildeten Mitarbeitenden gefragt“, berichtet Martin Döhms. „In der neuen Fabrik arbeiten rund 50 Beschäftigte, die Prozesse überwachen, Anlagen umrüsten und neben dem Launch auch die Industrialisierung von Prozessen und Anlagen weiter vorantreiben, neben vielen anderen Aufgaben. Für die Bediener an den Maschinen benötigen wir einen passenden Containment-Schutz, schließlich verarbeiten wir dort Wirkstoffe bis OEB-Level 4, also bis in den hochaktiven Bereich.“

Die Tablettenpresse 2090i WiP mit Isolator bietet einen umfassenden Bedienerschutz einschließlich der Verarbeitung hochaktiver Substanzen.
Um diese Wirkstoffe sicher und schnell zu verarbeiten, hat sich Boehringer Ingelheim für eine 2090i Wash-in-Place-(WiP-)Tablettenpresse mit Isolator und Airmanagement von Fette Compacting entschieden. Die Anlage vereint bewährte Technik mit höchster Flexibilität: Sie ist modular aufgebaut, sodass viele Komponenten leicht austauschbar sind. Auf diese Weise lässt sich die Tablettenpresse zügig auf andere Formate umrüsten. Das Prozess-Equipment ist in den Isolator integriert, der – ebenso wie die Tablettenpresse – über Handschuheingriffe (Glove Ports) und ein Doppelklappensystem (Rapid Transfer Port, RTP) für das Ein- und Ausbringen von Materialien verfügt. Deshalb bleibt den Bedienern die anstrengende Arbeit im Vollschutzanzug erspart. Die automatische Reinigung der WiP-Anlage sorgt für zusätzliche Entlastung und verringert die Stillstandzeit.

Als zweite Tablettenpresse setzt Boehringer Ingelheim in der SOL eine FE55 ein. Der Hochleistungsrundläufer eignet sich für eine Vielzahl von Produkten und ist mit einem maximalen Output von mehr als 600.000 Tabletten pro Stunde besonders leistungsstark. Sein innovatives Füllsystem ermöglicht die einfache und sichere Zufuhr anspruchsvoller Produktmischungen.